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Klaviersonate K 380 - Domenico Scarlatti

Der italienische Komponist reist jahrelang mit dem spanischen Königshof durch Andalusien. Man hört es seinen Stücken an. Sie verbinden mühelos spanische Volksmusik mit einem äußerst modernen Klangideal.

Dass Domenico Scarlattis Klaviersonaten zum Standardrepertoire der Konzertpianist*innen gehören ist wohl der Grund dafür, dass ich mit Domenico Scarlattis Genie früh in Berührung kam, als ich die Aufzeichnung von Horowitz in Moskau sah. Bei diesem Konzert, dem ersten seit Jahrzehnten in Moskau, nachdem Horowitz die Sowjetunion verlassen hatte, spielte der Altmeister genau dieses Stück, die Klaviersonate K 380.


Es ist ein sagenhaft leichtfüßiges Stück mit unterschwelligem Tiefgang, der auch von Trost und Kummer erzählt, was immer ein wunderbarer Balanceakt für ein Musikstück ist.


Vor allem aber, und das war mir über Jahrzehnte hinweg nicht klar, ist es auch ein exemplarisches Zeugnis für Scarlattis offenes Ohr und Herz, für seine Beschäftigung mit spanischen Volkstänzen, für seine unerschrockene Integration sephardisch-jüdischer Musik und der Verschmelzung von arabischer und Roma-Tradition, die schon bald in den Flamenco mündete. All das hat Scarlatti nicht nur gehört, er hat es verarbeitet und genutzt. In der Sendung versuchen wir, genau das hörbar zu machen.

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