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Sonate in C-Dur - Mauro Giuliani

Anfang des neunzehnten Jahrhunderts begeistert ein italienischer Komponist ganz Wien als Virtuose an einem sehr neumodischen Instrument: der modernen Konzertgitarre.

Ich habe mal klassische Gitarre studiert. Zunächst jedoch brach ich mir nach dem Abitur das Handgelenk, als ich in einem Anfall von jugendlichem Glauben an meine Unsterblichkeit und tief maskuliner Dummheit von einer drei Meter hohen Sandklippe in rund dreißig Zentimeter flaches Wasser sprang.

Kopfüber.

Mir wird heute noch schwindlig, wenn ich daran denke. Der Bruch war kompliziert und wurde in einer Operation gerichtet und danach mit mehreren Nägeln fixiert. Als diese später gezogen wurden, musste ich in puncto Gitarre praktisch von vorn beginnen. Über Monate übte ich jeden Tag bis zu sechs Stunden, um mich auf die Eignungsprüfungen vorbereiten zu können. Ich erinner mich noch an die Pein, den simplen C-Dur Akkord zu greifen.


Ich bestand zwar. Aber mein Gitarrenprofessor hörte sich in der ersten Einzelstunde meine drei Stücke an, beschied mir dann, er wundere sich, dass ich so viel Gewicht auf Intonation legte, wo ich doch das Stück noch gar nicht spielen könne und ordnete dann an, dass wir das Instrument für die erste Stunde beiseite legen und zunächst sitzen üben. Was folgte, war die vollkommene Demontage schlechter Angewohnheiten, ein Waldbrand, der die Voraussetzung für gesundes Nachwachsen gerade aufragender Setzlinge sein sollte. Technik um Technik wurde mir neu eingebleut, die Arbeit mit der rechten Hand, das Anschlagen, das Abrufen des vollen Klangpotentials meines Instruments. Und wer hat all diese Techniken erfunden?


Genau.

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